Barock – die Kunst der Gegenreformation
Eine für Kirchenpädagogen und Kirchenraumpädagogen schwierige Epoche ist der Barock. Um diese Kunst zu verstehen hilft es, deren Intension zu verstehen.
Unter dem Einfluss des Calvinismus wurden viele Kunstwerke und Altäre im Bildersturm zerstört. Dort, wo Katholizismus nach den kriegerischen Auseinandersetzungen wieder Fuß fasste, wurden diese Kunstwerke ersetzt. Neuartige Kunstwerke sollte die Glaubensinhalte der katholischen Kirche transportieren (durch das Konzil von Trient beschlossen)
- das Fegefeuer ist der Leidensort der Sünder;
- Strafablass kann durch gute Werke erreicht werden;
- die Heiligen haben eine Vermittlungsfunktion zwischen Gott und Mensch.
Ein Engel begrüßt das Licht
Somit diente die Kunst als ein Instrument der Gegenreformation und der katholischen Dogmen. Profane Themen wurden überhaupt nicht in den Kirchen erlaubt, was allerdings dazu führte, dass viele Szenen in einem genre-ähnlichen oder bäuerlichen Kontext dargestellt wurden. Die Inhalte bezogen sich auf das Marienleben, auf das Leben Jesu, auf das Leben der Heiligen und die Verherrlichung des Kreuzes (für Protestanten war das Kreuz lediglich ein Passionswerkzeug wie die Leiter, das Schwamm oder die Säule, jedoch nicht in sich heilig und heilbringend). Die Kunst sollte den unbedingten Machtanspruch der katholischen Kirche aufzeigen und ihr Erlösungsversprechen dramatisch vor Augen führen.
- klar und verständlich sein;
- realistisch sein;
- und den Betrachter gefühlsmäßig ansprechen.
Obwohl zunächst eine Kunst für die katholische Kirche, wurde der Barock gemeinhin populär und auch von der lutherischen Kirche übernommen, wenngleich mit veränderten und reduzierten Inhalten.